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Wie Wanderschuhe schnüren?

Es gibt viele Möglichkeiten Schnürsenkel einzufädeln und ihre Enden mittels Schleifen und Knoten mit einander zu verbinden. Es ist eine alltägliche Sache, die wir schon gelernt haben, bevor wir in den Kindergarten gekommen sind und allerspätestens dort.

Doch diese alltägliche Handlung ist nur im Alltag alltäglich. Der einfache Sportschuh für den Gang zum Kiosk muss einfach sitzen und der edle Lederschuh für den Job im Büro muss hübsch aussehen. Wirklich perfekt sitzen muss keiner von beiden, denn man läuft nicht lange, belastet den Fuß kaum und man kann den Schuh nach einer Viertelstunde wieder ausziehen.

Wie Wanderschuhe schnüren

Wie Wanderschuhe schnüren

Bei Wanderschuhen ist dies anders! Diese behält man einen ganzen Tag lang an und treibt den Fuß im Schuh an seine Belastungsgrenze. Entsprechend wichtig ist es Wanderschuhe richtig zu schnüren um einen perfekten Sitz zu gewährleisten und seinen Füßen und sich selbst eine stunden-, bzw. mit Blasen und wunden Stellen tagelange Qual zu ersparen.

Alles eine Frage der Physik!

Beim Wandern und beim Wanderschuh geht es um physikalische Gesetzmäßigkeiten.

Ein stark gestreckter Fuß im Gefälle belastet kaum den Schuhschaft. Auch der Spann ist etwas schmaler, hat mehr Platz und kann deshalb bei lockerer Schnürung verrutschen.

Bergauf ist der Schuhschaft stark belastet, da der Unterschenkel nach vorne drückt. Entsprechend wichtig ist, dass der Schuh in der jeweiligen Situation richtig sitzt und nicht nur in dem Moment, wenn man ihn angezogen hat.

Dies bedeutet den Schuh regelmäßig neu zu schnüren um den perfekten Sitz zu erhalten. Begriffe wie Reibung und Druck sind physikalische Phänomene, die beachtet werden wollen. Auch das Material des Schuhs verändert sich und der Fuß kann anschwellen.

Letzlich gilt, dass es keine perfekte Schnürung gibt und jeder seine eigene Technik für jede Situation finden muss. Diese wird sich oft nach dem Schuh richten und nach einiger Zeit angepasst werden müssen, da sich dieser verändert. Deshalb kann es nur Tipps geben, mit welchen Methoden andere Wanderer gut klar kommen.

Lowa-Schuhe

Lowa-Schuhe

Tipps und Tricks zum Schnüren

1) Bergauf muss der Fuß Platz haben, bergab muss er fest sitzen!
Durch die Unterschiedliche Muskelkontraktion ist der Fuß mal dünner, mal dicker. Je nach Strecke muss der Schuh entsprechend fester oder lockerer geschnürt werden.

Bergauf empfiehlt es sich die Schnürsenkel von oben in die Ösen am Schaft zu fädeln. Dies rückt den Knoten tiefer und schafft eine geringere Hebelwirkung gegen den Unterschenkel.

2) Die Feststellöse
Viele Wanderschuhe haben eine Feststellöse. Diese ermöglicht den Spann anders zu schnüren als den Schaft und dem Fuß situationsangepasst mehr oder weniger Platz zu verschaffen.

3) Fester Halt für die Ferse
Da an der Ferse besonders emfpfindlich für Blasen und wunde Stellen ist, muss sie besonders fest sitzen.

Hierzu wird erst ein Ende des Schnürsenkels durch beide Zughaken auf einer (!!!) Seite gefädelt.

Das andere Ende wird durch den unteren Zughaken der anderen Seite geführt, dann um das andere Schnürsenkelende und dann durch den oberen Zughaken. Die Schnürsenkel greifen also zwischen den Zughaken in einander und kreuzen sich doppelt. Dies erlaubt bei Zug die Ferse tiefer in den Schuh zu drücken.

Diese doppelte Kreuzung hilft auch zum Feststellen der Schnürsenkel, falls keine Feststellösen vorhanden sind!

4) Platz für den Fußspann
Hier hilft es die Schnürsenkel die Schnürsenkel immer durch zwei Ösen auf der gleichen Seite zu fädeln. Dies verringert den Druck auf den Fußspann und schafft Platz.

5) Sonstige Tipps
Wichtig ist, dass die Zunge von Anfang an mittig sitzt, um perfekt zu passen.
Doppellagige Socken verringern die Reibung unud dadurch Blasen und wunde Stellen.

Zusammenfassung:

  1. regelmäßig neu schnüren
  2. Feststellöse richtig nutzen
  3. Halt für die Ferse
  4. Platz für den Spann
  5. alles gerade halten und doppellagige Socken zur Reibungsminimierung


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